Sie liegt auf einer weißen Decke und schaut in den Himmel, sieht die weißen Wolken ziehen. Um sie herum auf der Wiese gibt es nur weiße Blumen. Sie hat ein weißes Kleid an. Sie hört die Musik der Natur, ein sanftes Rauschen des Windes in den Bäumen, eine Hummel summt neben ihr, in der Ferne hört sie Kuhglocken. Es ist ihre Traum-Almwiese.
Auch in ihrem Heim hat sie alles weiß, die Möbel, sogar ein weißes Klavier ist da. Weiße Vorhänge, weiße Lampen, weiße Sitzecke, weiße Bücherschränke, weißer Schreibtisch … alles weiß.
Dieses Weiß, es lässt sie vergessen … den Schmutz der Vergangenheit…
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Mir fällt beim Weiß Georg Trakls Gedicht „Im Winter“ ein: „Der Acker leuchtet weiß und kalt.“ Und dann im gleichen Gedicht: „Ein Wild verblutet sanft am Rain.“ In diesem Falle steht das „sanft“ für das Blut, das einen starken Kontrast zum Schnee bildet. So unterschiedlich sind die Assoziationen.
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Ich sehe das Weiß. Das weiße der Unschuld, blutflecklos – ach, draußen liegt Schnee, Schneewittchen denke ich und schwarz und rot auf ihm -, das weiße der Reinwaschsucht, das weiße der Leichentücher, ach, aufgebahrte, leblose Vergangen-, Vergessenheit.
Nur Weiß: ich glaube, das könnte man nicht lange aushalten.Es blendet, wirft alles zurück und läßt nichts an sich ran.
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Ja, der Interpretationsspielraum ist groß!
In meiner Geschichte hilft es ihr…
LG von Maria 🙂
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